FSJ – Kein normales Jahr

Ein unglaubliches Jahr, besser gesagt unglaubliche 11 Monate sind nun vorbei. Es war eine Zeit mit vielen unbeschreiblichen Ereignissen.

Doch wie kam ich überhaupt zum FSJ?

Alles begann im Sommer 2021, als ich mein Abitur in der Tasche hatte und mit der Schule fertig war. Und nun? Was mache ich jetzt? Eine Ausbildung oder ein Studium. Aber für was? Was will ich später eigentlich mal machen? Und zur damaligen Coronazeit auf gut Glück anfangen zu studieren, war mir nichts. Also musste ich einen anderen Weg finden. Ein Jahr lang nichts machen, war keine Option. Also fragte ich mich, woran ich Spaß habe. Ich kam zum Entschluss, dass ich etwas mit Jugendlichen machen möchte, etwas das abwechslungsreich ist und Spaß macht. Ein Bekannter erzählte mir von seinem Zivildienst, damals auch in der Kirche. Also sprach ich nach einem Konfitag den Pfarrer an, ob es eine Möglichkeit gibt, ein FSJ (freiwilliges soziales Jahr) hier zu machen. Die Antwort war: „ Naja, so eine Stelle gibt es nicht, aber das heißt ja nicht, dass es dabei bleiben muss.“. Nach ein wenig Organisation und Absprachen mit dem Kirchenvorstand, wurde die Stelle abgesegnet, auch wenn es noch viele offene Fragen gab. „Wozu brauchen wir einen FSJ-ler?“, „Was soll er hier eigentlich machen?“, oder „Wie finanzieren wir die Stelle?“, sind nur 3 dieser Fragen.

Die Finanzierung, welche auch durch den Förderverein geleistet wurde, ist durch Ihren Beitritt und dem damit verbundenen kleinen Betrag als Spende möglich geworden. Dafür möchte ich mich bei Ihnen bedanken. Denn nur dadurch konnte das FSJ überhaupt entstehen.

Der Betrag für den Förderverein ist wirklich gering und das, was der Förderverein fördert, bringt unsere Kirchengemeinde extrem voran. Falls Sie also noch nicht dabei sind, vielleicht ist es ja etwas für Sie.

Nun aber zum Inhalt meines FSJs.

Angefangen bei Nachhilfestunden, welche von jedem, der Hilfe brauchte in Anspruch genommen werden konnte, Kochkursen, bei denen gemeinsam unter der Leitung von Christian Schenk, leckeres Essen gezaubert wurde, bis hin zu den Konfi-Tagen, welche immer ein Highlight waren. Ich erinnere mich an Konfi-Tage auf dem Friedhof, im Gemeindehaus oder auch im Garten. Die Konfis sind immer für jeden Spaß zu haben, bringen gute Laune mit und waren ein wichtiger Bestandteil meines FSJs. Die Konfis sind ein großer Punkt, weshalb mein FSJ zu einem unvergesslichen Jahr wurde. Auch die Abende, welche die Konfis, freiwillig, im Schloss verbrachten, waren jedes Mal besonders. Was mir auch noch ewig in Erinnerung bleiben wird, sind die Abende, die wir auf zum Sternschnuppen schauen auf der Wiese lagen. Und auch eine Kirchenübernachtung, ohne Schlaf aber mit anschließender Taufe im Morgenrot des Sonnenaufgangs, war ein wunderschöner Moment.

Natürlich auch die Konfifahrten, welche mir in unvergesslicher Erinnerung bleiben werden, waren mit als Highlight dabei.

Liebe Konfis (Ich hoffe ihr werdet diesen Text lesen), ich danke euch für Alles, was ihr im vergangenen Jahr getan habt. Für jedes Highlight aber auch für die Momente, in denen es Mal ernst wurde. Bleibt wie ihr seid.

Aber das FSJ drehte sich nicht nur um die Konfis, sondern um vieles mehr. Geburtstagsbesuche bei verschiedenen Senioren, waren mehr als nur einen Brief in den Briefkasten schmeißen. Es war eine Art Kennenlernen. Etwas ganz besonderes, was man bei so einem Besuch merkt, ist wie offen diese Generation ist. So kommt ein fremder FSJ-ler vorbei, um zu gratulieren und wurde ohne zu zögern eingeladen reinzukommen, sich wohl zu fühlen, ein Stück Kuchen zu essen und zu Reden. Viele dieser Worte werden mir in Erinnerung bleiben, denn auch von Ihnen, liebe Senioren, durfte ich einiges in dieser kurzen Zeit lernen. Ich bedanke mich bei Ihnen für die Momente, die wir gemeinsam verbracht haben.

Aber ein FSJ ist wesentlich vielfältiger als nur 2 Themenfelder, so konnte ich auch, unter anderem an der Seite von Johanna Reuhl und Elke Meißner bei der Essensbank, mich engagieren.

Dann waren da auch noch die FSJ-Seminarfahrten, wo ich nicht wusste, was auf mich zukommt. Doch dass diese Seminarwochen so lustig sind, hätte ich niemals geglaubt. Man fährt mit 15 fremden Personen zwischen 17 und 27 weg und fühlt sich, als wäre man mit ihnen großgeworden. Auf den Seminarwochen wurden verschiedenste Themen bearbeitet. Zum Beispiel gab es eine Seminarwoche zum Thema „Essen und Kultur“, eine Andere zum Thema „Entspannung und Umgang mit Stresssituationen“ oder ein Seminar zum Thema „Vorurteile und Stereotypen“.

Die Seminare waren sehr lustig. Man hat dort Freunde gefunden… Gleichgesinnte, mit denen man Spaß hat und gerne seine Zeit verbringt.

Normalerweise ist ein Arbeitstag planbar, man weiß, wann man was zu erledigen hat und was auf einen zukommt. Aber nicht bei einem FSJ… Jeden Tag etwas Neues machen, spontan etwas erledigen und auch Mal auf Abruf für jemanden da sein, sorgen dafür, dass einem niemals langweilig wird.

Vor dem FSJ hieß es oft: „Der verschenkt und verschwendet ein Jahr, für nichts…“. Doch dass das FSJ meinen zukünftigen Weg prägen wird, hatten nur die wenigsten gedacht. Vor dem FSJ wusste ich nur ungefähr, in welche Richtung es später mal gehen soll. Irgendwas mit Biologie, dachte ich mir. Jetzt weiß ich, was ich will. Lehramt. Die tägliche Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, ist das, was ich will. Verstehen, was die Jugend betrifft und ein Ansprechpartner sein, der weiterhilft. Natürlich auch das Vermitteln des Lehrstoffes, aber das wird auch schon klappen, da bin ich mir sicher.

Ein FSJ ist allerdings keine Solo Show. Es bleibt einigen Personen zu danken.

Simone Winkelmann, als Kirchenvorstand, die immer da war, wenn etwas mal nicht so ganz gelaufen ist.

Familie Trompter, die mich im und auch neben dem FSJ immer unterstützt haben, waren unverzichtbar für dieses Jahr.

Das wahrscheinlich weltbeste Betreuerteam, das es gibt. Es bedeutet mir wirklich viel ein Teil von euch zu sein und dieses Jahr mit euch verbracht zu haben. Danke, für alles was ihr organisiert habt und für jeden Moment den wir gemeinsam hatten. Ihr seid die Besten.

Und natürlich unser Pfarrer, Kaarlo Friedrich, der die wichtigste Bezugsperson im FSJ war. Ich konnte viel von ihm lernen. Er hatte immer ein offenes Ohr und den richtigen Rat, zur richtigen Zeit. Lustiges Arbeiten war vorprogrammiert.

Ein letztes emotionales Highlight war der Verabschiedungsgottesdienst, an dem nochmal fast alle Beteiligten vorbeikamen, um sich zu bedanken, verabschieden und diesen Moment nochmal gemeinsam zu verbringen. Eine Überraschung von der ich nichtsahnend überwältigt wurde. Ich werde diesen unvergesslichen Moment für immer in Erinnerung behalten. Dankeschön.

Das war aber nur ein kleiner Teil dessen, was in meinem FSJ passiert ist. Zusammenfassend kann man von einem vollen Erfolg sprechen. Ich freue mich riesig auf die kommende Zeit, auch wenn das FSJ nun vorbei ist, denn ich werde Lehramt, in Frankfurt, an der Goethe Uni studieren. Aber selbstverständlich bleibe ich unserer Kirchengemeinde erhalten und werde mich weiter ehrenamtlich einbringen.

Dankeschön für das vergangene Jahr und auf weitere gute Jahre.

 

Nico Zaiß