3. Jugendfreizeit – 2024
Eine Jugendfreizeit ist immer ein besonderes Erlebnis – voller Abenteuer, gemeinsamer Erlebnisse und unvergesslicher Momente. In diesem Bericht nimmt uns Nico Zaiß mit auf eine fünftägige Reise, die von der Ankunft im Pfadfinderheim bis zur Rückkehr in die Heimat viele Höhepunkte bereithält. Ob spontane Herausforderungen wie vergessene Würstchen oder improvisierte warme Duschen, sportliche Aktivitäten, kreative Workshops und gesellige Abende am Lagerfeuer – diese Tage waren geprägt von Spaß, Gemeinschaft und einer Menge Gelächter. Tauchen wir ein in eine Zeit, die den Teilnehmenden sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben wird.
1. Tag
Mit einem letzten, nostalgischen Blick auf das vertraute Gemeindehaus lasse ich den Motor an. Es ist fast unglaublich, wie viel Gepäck und drei Personen in einen VW Golf passen! Koffer – verstaut. Lebensmittel – im Auto. Navi eingeschaltet. Und ab geht’s! Schon bald lassen wir die bekannten Straßen hinter uns und tauchen in eine Route ein, die für mich völlig neu ist. Das Ziel: Neuhof, bei Wiesbaden. Nach gut einer Stunde Fahrt und ein paar Abzweigungen durch ein unscheinbares Industriegebiet, mit einem letzten Abbiegen bei Feinkost-Dittmann, taucht es auf: Das Pfadfinderheim am Limes. Abgelegen, keine Nachbarn weit und breit, direkt neben einem Sport- und Spielplatz– die perfekte Kulisse für unser kleines Abenteuer.
Der Hausverwalter erwartet uns schon freundlich und überreicht die Schlüssel. Wir schleppen die Lebensmittel in die Küche und unsere Koffer ins Schlafzimmer – doch Überraschung! Das Zimmer ist leer. Keine Betten, kein Tisch, gar nichts. Klar, das hier ist eine Jugendfreizeit, und da wird schon mal improvisiert. Heute eben ohne Betten, aber mit unseren treuen Luftmatratzen. Also: Matratzen aufgepumpt, kurz hingesetzt und gequatscht. Doch plötzlich – das Knarren der Treppe! „Hallo?“ rufen wir. Es sind drei weitere Jungs, die die kommenden Tage mit uns verbringen werden, und sie haben es fast pünktlich mit der Bahn geschafft. Auch sie bringen ihre Luftmatratzen in Stellung. Jetzt fehlten nur noch zwei Teilnehmer, die später gegen 15:00 Uhr eintreffen sollen.
Während wir auf die letzten beiden warten, richten wir uns gemütlich ein und erkunden das Haus. Als schließlich alle vollständig versammelt sind, präsentiere ich das Programm für die kommenden Tage. Für heute gibt es jedoch nicht viel zu tun – nur noch Freizeit und Abendessen. Also schnappen wir uns die Gelegenheit und toben uns auf dem nahegelegenen Spielplatz aus. Schaukeln, Wippen, eine viel zu niedrige Seilbahn und eine Tischtennisplatte – nicht die größte Auswahl, aber genug, um richtig Spaß zu haben.
Zurück im Haus entspannten wir uns, bis es Zeit fürs Abendessen wurde. Geplant war Grillen, doch dann der Schock: Ich habe zehn der 18 Würstchen im heimischen Kühlschrank vergessen! „Was jetzt?“, frage ich die Gruppe. Ein Junge rechnet selbstbewusst: „Das ist ja nichtmal ein Würstchen pro Person“ – Mathematik war wohl nicht seine Stärke. Trotzdem entschieden wir uns, das Beste draus zu machen. Mit Kartoffelecken, Kräuterbaguette und Nudelsalat hatten wir genug, und jeder sorgte dafür, dass fair geteilt wurde.
Nach dem Grillen verschlug es uns wieder auf den Fußballplatz. Wir spielten, lachten und genossen die gemeinsame Zeit, bis die Dunkelheit über uns hereinbrach. Zurück am Haus ließen wir den Abend gemütlich ausklingen: Wir setzten uns um die Feuerschale, backten Stockbrot und rösteten Marshmallows. Im Hintergrund dudelte leise Musik, und wir erzählten uns die witzigsten Geschichten. Gegen 0:30 Uhr erlosch das Feuer, und wir zogen uns in unser Luftmatratzenlager zurück. Doch bevor ich schlafen ging, setzte ich noch Brötchenteig für das Frühstück an. Dann schnell den Wecker auf 8:00 Uhr gestellt, ein letzter Blick auf das Handy um 2:17 Uhr – und ab ins Reich der Träume.
2. Tag
Der Wecker klingelte – ich war wach. Erstaunlich gut, trotz der Luftmatratze, auf der ich die Nacht verbracht hatte. In der Küche drehte ich die Musik auf, ließ mich von den Klängen mitreißen und begann, die Brötchen zu formen. Um 10:00 Uhr waren sie fertig, doch – Überraschung – alle anderen schliefen noch tief und fest. Zeit, die Schlafmützen aus den Federn zu holen! Erstaunt darüber, wie schnell die Zeit verflogen war, krochen alle langsam aus ihren Schlafsäcken.
Doch die nächste Herausforderung ließ nicht lange auf sich warten: Die Duschen waren eiskalt! Während es für einige kein großes Drama war, waren andere weniger begeistert. Doch wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Mit Schüsseln aus der Küche und heißem Wasser aus dem Waschbecken zauberten wir uns eine improvisierte warme Dusche – nicht luxuriös, aber immerhin funktional!
Gegen 10:30 Uhr saßen endlich alle am Tisch und ließen sich das Frühstück schmecken. Frisch gestärkt ging es dann an die Tagesplanung. Auf dem Programm standen zwei spannende Arbeitseinheiten: „Nonverbale Kommunikation – Hören, was nicht gesagt wird“ und „Komplimente – geben und empfangen.“ Die Zeit verging wie im Flug, und schon bald knurrten wieder die Mägen. Auf dem Speiseplan: Nudeln mit Tomatensoße – einfach, aber lecker.
Nach dem Mittagessen hatten die Jugendlichen einen Plan: ab ins Waldschwimmbad! Also auf zum Bus und nach einer 40-minütigen Fahrt landeten wir in einem charmanten Freibad mit Sprungtürmen und Beachvolleyballfeld. Während die Jugendlichen sich im Wasser austobten, genoss ich die Sonnenstrahlen und gönnte mir eine wohlverdiente Pause. Auf dem Rückweg gab es dann eine kleine Challenge: Jeder sollte einem Fremden ein Kompliment machen – eine interessante Übung, die für viele lustige Momente sorgte.
Doch dann die nächste Hürde: Der Bus fiel aus. Also improvisierten wir erneut und nahmen eine alternative Route. Mit etwas Verspätung, aber guter Laune, kamen wir schließlich kurz vor 20:00 Uhr zurück.
Der Tag war zwar lang, aber die Energie der Jugendlichen schien unerschöpflich: Gegen 23:00 Uhr wurde die Küche noch einmal zum Leben erweckt, und es gab frische Pfannkuchen – oder waren es Crepes? Egal! Am Ende wurden alle satt, und das Essen schmeckte köstlich. So klang der Abend gemütlich und zufrieden aus.
3. Tag
Der Morgen begann entspannt und nach dem nun schon fast traditionellen Ritual: Um 10:30 Uhr versammelten sich alle verschlafen, aber hungrig am Frühstückstisch, wo frische, goldbraune Brötchen auf sie warteten. Der Duft von warmem Gebäck zog durch das ganze Haus und sorgte für die perfekte Stimmung, um den Tag zu starten. Während wir in Ruhe frühstückten, plauderten wir über den geplanten Tagesablauf, der schon viel Spaß versprach.
Nach dem Frühstück ging es in die erste Arbeitseinheit des Tages, die dieses Mal besonders lustig wurde. Das Thema: „Missverständnisse.“ Mit kreativen Übungen und vielen humorvollen Momenten erlebten wir, wie leicht es ist, sich in der Kommunikation falsch zu verstehen – und wie lustig das manchmal sein kann. Die Jugendlichen erzählten von eigenen Missverständnissen, und es wurde viel gelacht, als wir versuchten, die wildesten Missverständnisse der Woche zu toppen. Diese Arbeitseinheit war ein echter Hit!
Nach der Lernphase wurde es kulinarisch – wir stürzten uns in die Zubereitung von Flammkuchen. Der Teig wurde mit Sorgfalt ausgerollt, der Belag liebevoll aufgetragen, und die Vorfreude auf das Mittagessen wuchs. Doch nicht alles lief glatt: Auf dem Weg vom Ofen zum Tisch rutschten zwei der Flammkuchen vom Blech und landeten auf dem Boden! Doch echte Abenteurer lassen sich davon nicht entmutigen – nach kurzer Panik und noch kürzerer Fünf-Sekunden-Regel wurden die Flammkuchen gerettet und schmeckten, als wäre nichts passiert. Am Ende wurden alle satt und zufrieden, und die Küchenpanne war schnell vergessen.
Den Nachmittag verbrachten wir dann draußen an der frischen Luft. Fußball, Tischtennis und andere Spiele sorgten für Bewegung und gute Laune. Besonders das Fußballspiel entwickelte sich zu einem hitzigen Duell, bei dem Teamgeist und Fairness im Vordergrund standen – zumindest meistens. Zwischendurch wurde viel gelacht, und auch das Wetter spielte mit, sodass der Nachmittag wie im Flug verging.
Am frühen Abend bemerkten wir jedoch ein Problem: Die Klimaanlage begann plötzlich zu tropfen. Ein kleiner Moment des Schreckens – niemand wollte, dass unsere Unterkunft unter Wasser steht. Glücklicherweise kam schnell jemand vorbei, der das Problem fachmännisch in den Griff bekam, bevor es schlimmer wurde. Wieder einmal hatten wir bewiesen, dass wir auch in unerwarteten Situationen cool bleiben können.
Zum Abendessen gab es dann etwas Einfaches, aber dennoch Leckeres – der Fokus lag auf der Gemeinschaft. Gemeinsam am Tisch zu sitzen, über den Tag zu sprechen und sich über die kleinen Missgeschicke zu amüsieren, machte das Essen zu einem besonderen Moment.
Doch der Tag war noch lange nicht vorbei: Nach dem Essen packten wir die Fußbälle wieder aus und veranstalteten ein letztes, spannendes Match auf dem Sportplatz. Danach ließen wir den Abend gemütlich ausklingen – mit einer Runde Karten, bei der „Werwolf“ das Spiel der Wahl war. Es war eine herrlich entspannte Atmosphäre, mit viel Lachen und spannenden Strategien, um sich gegenseitig zu täuschen.
Gegen 1:00 Uhr kehrte schließlich Ruhe ein. Alle waren erschöpft, aber zufrieden. Es war ein langer, intensiver Tag voller Spaß, Lachen und guter Gespräche – und er endete genauso friedlich, wie er begonnen hatte.
4. Tag
Der vierte Tag startete wie gewohnt: Frühstück, die übliche Tagesbesprechung und eine kleine Arbeitseinheit. Doch so routiniert es begann, wusste jeder von uns, dass der Nachmittag einiges an Spaß bereithalten würde – Minigolf stand auf dem Programm!
Zuvor gab es jedoch ein kleines kulinarisches Abenteuer in der Küche: Wir hatten eine viel zu große Menge Milchreis zubereitet. Trotz der leicht übertriebenen Portionen kämpften sich alle tapfer durch und genossen das süße Gericht. Gestärkt und voller Energie machten wir uns dann auf den Weg zur Minigolfanlage.
Beim Minigolf war die Stimmung großartig. Jeder versuchte sein Bestes, doch während die Jugendlichen schnell ihren Schwung fanden und die Bahnen mit Leichtigkeit meisterten, mussten wir Betreuer so manches Mal Lehrgeld zahlen. Egal, wie sehr wir uns bemühten – die Schläge der Jugendlichen waren einfach präziser. Aber der Spaß stand natürlich im Vordergrund, und es wurde viel gelacht, vor allem über die lustigen und ungeschickten Versuche, den Ball ins Loch zu bekommen.
Auf dem Rückweg machten wir noch einen Stopp im Supermarkt, um für das abendliche Grillen einzukaufen. Als wir schließlich zurückkamen, wurde die Grillausrüstung ausgepackt und das Feuer entfacht. Während die ersten Würstchen brutzelten, bereiteten einige fleißige Helfer Baguette, Kartoffelecken und Nudelsalat vor. Die Stimmung war entspannt, und das Essen – einfach herrlich. Jeder konnte sich satt essen, und die Grillerei war ein voller Erfolg.
Der Abend klang dann in gemütlicher Runde aus. Bei einer weiteren spannenden Partie „Werwolf“ wurde wieder einmal fleißig getäuscht, verdächtigt und gelacht. Die Jugendlichen schienen das Spiel fast schon zu perfektionieren, und die Diskussionen nach jeder Runde sorgten für viel Unterhaltung. Mit schönen Gesprächen und einer Menge guter Laune endete der Tag schließlich in der Nacht.
5. Tag
Der letzte Tag begann früh und strukturiert: Pünktlich um 8:00 Uhr saßen alle etwas verschlafen, aber motiviert am Tisch. Es gab leckeres Frühstück, dafür keine langen Besprechungen mehr, sondern eine Liste mit Aufgaben. Denn das große Aufräumen stand an. Jeder schnappte sich eine Aufgabe, und das Haus wurde in Rekordzeit blitzblank geputzt – ein richtig eingespieltes Team.
Gegen 11:45 Uhr war alles erledigt, und die Jugendlichen machten sich auf den Weg zur Bushaltestelle, um den Zug zu erwischen. Doch, wie es oft so läuft: Der Zug kam, sie kamen – aber der Anschlusszug war schneller weg, als wir gucken konnten. Also hieß es erstmal: Warten. Zum Glück waren die Kids inzwischen ziemlich routiniert, wenn es ums Improvisieren ging, und sie überbrückten die Wartezeit mit Gelassenheit.
Währenddessen luden wir Betreuer das Auto voll – jede Ecke gefüllt mit übriggebliebenem Gepäck, Taschen und Schlafsäcken – und machten uns ebenfalls auf den Rückweg. Als wir am Gemeindehaus ankamen, kam uns Pfarrer Friedrich entgegen, als hätte er gerade auf uns gewartet. Ein kurzer Plausch: Alles war super gelaufen, und er musste auch gleich weiter.
Das letzte bisschen Gepäck wurde ausgeladen, verstaut und an die jeweiligen Besitzer verteilt. Die Jugendlichen wurden in Bad Vilbel abgeholt, da es erneut Bahnprobleme gab – diesmal aber kein großes Drama mehr. So endeten diese fünf intensiven, lustigen und unvergesslichen Tage. Ein Erlebnis, das sicher allen noch lange in Erinnerung bleiben wird – und vielleicht sagen wir ja beim nächsten Mal wieder: „Gerne wieder!“
Nico ZaißEs gab leckeres Frühstück, dafür keine langen Besprechungen